Presseecho

Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche



»... Trotz dieser Erfolge der vergangenen Jahre müssen viele weitere Anstrengungen unternommen werden, um das Erreichte zu sichern und weiter auszubauen. Einigen Projekten drohen Etatkürzungen, in vielen Fernsehanstalten herrscht große Verunsicherung, in welche Richtung sich das zukünftige Programmangebot entwickeln soll, und selbst die Angebote im Internet lassen sich nur dann finden, wenn sie auch entsprechend bekannt sind. Zwei weitere Ergebnisse des Symposiums sind besonders wichtig: Eine bessere Vernetzung der einzelnen Initiativen über die Landesgrenzen hinweg für ganz Europa ist unabdingbar und darf nicht an dem Bedürfnis nach Eigenprofilierung scheitern. Die Filmbildung wiederum, die den Fachkräften aller Bereiche des Films neue, wenn auch insgesamt begrenzte Verdienstmöglichkeiten bietet, ist ein integraler Bestandteil einer umfassenden Filmkultur. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn neben den vermittelten Inhalten auch die ästhetische Qualität stimmt. Das erfordert auch Mut zum Wagnis und zum Experiment.«

KinderJugendfilmKorrespondenz, Nr. 140 (Holger Twele)


»... Filme sind aus diesen und anderen Projekten der letzten Jahre in staatlicher Anzahl hervorgegangen. Und wurden bei der Tagung 2001 wegen der schlechten Verfügbarkeit von 16-mm-Kopien noch Hoffnungen auf die DVD als Medieum der Zukunft gesetzt (13 Jahre können eine verdammt lange Zeit sein!), ist ihre technische Verfügbarkeit heute kaum ein Problem. Eher schon, dass viele Lehrer die neuen interaktiven White Boards in ihren Klassenräumen nicht angemessen nutzen können oder wollen, wie der Filmemacher Bernd Sahling aus seiner Arbeit an Schulen berichtete. Schwer ist es oft auch, sich im Onlinedschungel verfügbarer Filme zurechtzufinden, weil durch die föderale Struktur des deutschen Kulturwesens eine zentrale Bündelung wie in den Niederlanden fehlt. Hier mehr Präsenz herzustellen, das ist - neben kontinuierlicher Arbeit an den Projekten - eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft.«

epd film Nr. 11/14 (Silvia Hallensleben)

»...Kinderdokumentarfilme sind längst keine pädagogisch motivierten Erklärfilme mehr, sondern - überwiegend kurze - Autorenfilme in der Tradition des Direct Cinema, so man sie, auch als Filme für Erwachsene, im seltener im Mainstream-Fernsehen zu sehen bekommt. Ihre Protagonisten erzählen eine persönliche, interessante Geschichte, während sie von der Kamera beobachtet werden; das so gesammelte, häufig sehr umfangreiche Filmmaterial erhält dann Gestalt und Struktur durch den Filmschnitt. Mit dieser Art  von Filmen speziell für Kinder befinden wir uns also in der Nische einer Nische. Doch gilt: Filmisches Arbeiten für die Zielgruppe ist attraktiv, weil es die Kreativität der Filmemacher auf eine besondere Art herausfordert. Hier geht es um die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen, die eine andere ist als die von Erwachsenen.«

funkkorrespondenz 39/2014, v. 26.9. 2014 (Brigitte Knott-Wolf)


»... Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche, das mag zunächst wie ein Spartenthema aussehen, Zielgruppenfernsehen, eine Sache für Spezialisten. Was einerseits auch zutrifft. Andererseits wurde in Köln aber auch an diesem Genre der Medienwandel, genauer: der Medienumbruch sichtbar. In Wirklichkeit wird hier nämlich auch die Zukunft der visuellen Medien verhandelt.
... Man kann also fragen, wem die Zukunft gehört. Welche Geschichten, die von Kindern und Jugendlichen gehört werden, werden im Netz erzählt? Was kann, muss das Fernsehen noch erzählen. ...«

epd medien, v. 19.9. 2014 (Fritz Wolf)


 »..."Obwohl lineares Fernsehen zurückgeht, müssen auch weiterhin Inhalte produziert werden, und das kann zurzeit hauptsächlich nur das Medium Fernsehen gewährleisten", sagt die Arte junior-Redakeurin angesichts der Euphorie bezüglich der digitalen Mediennutzung.
Kritik gab es auch an der These, dass Kinder per se kaum Dokumentationen schauen. Philis Fermer (EBU) jedenfalls möchte das nicht so stehen lassen. Denn die Nachfrage hänge vom Angebot ab. Und der entsprechenden Bewerbung ...«

die tageszeitung, v. 16.9.2014 (Wilfried Urbe)


»... Medienpädagogisch wünschenswert sind solche Angebote ohne Frage, gut gemeint und voller Aufmerksamkeit fürs Zielpublikum produziert sind sie ebenfalls. Aber wie können sie den wohlumzäunten Raum eines Festivals oder eines öffentlich-rechtlichen Sendeplatzes samt Website verlassen? Das ist die Frage, die wohl auch das Symposium beschäftigen muss, denn die digitale Welt, in der Jugendliche heute leben, kümmert sich nicht mehr um alte Ordnungen. ...«

Kölner Stadtanzeiger, v. 11.9. 2014 (Frank Olbert)