Mitwirkende

Dokumentar-Film-Kultur.
Teil 1: Netzwerke und Kollektive


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Petrolio ist eine seit 2012 bestehende und in Köln gegründete Produktionskooperative der Filmschaffenden Hannes Lang, Carmen Losmann und Mareike Wegener. Petrolio entwickelt und realisiert Filme als Instrument zur Entdeckung, Betrachtung, Zerlegung und Neuanordnung all dessen, was sich sichtbar machen lässt. Petrolios Produktionsdebüt I WANT TO SEE THE MANAGER (Lang) wurde 2014 fertiggestellt. Zur Zeit produziert Petrolio Carmen Losmanns zweiten Kinodokumentarfilm OECONOMIA und bereitet Mareike Wegeners Spielfilm ECHO sowie Hannes Langs dokumentarisches Musical RIAFN! vor.

Hannes Lang
Autor / Regisseur / Kameramann / Produzent

Hannes Lang hat an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert und ist seit seinem Abschluss 2008 als Autor, Regisseur, Kameramann und Produzent vorrangig im Bereich des künstlerischen Dokumentarfilms tätig.
Autor und Regisseur u.a. von „Peak” (2011) und „I Want to See the Manager“ (2014).

_neopan kollektiv

 

Das neopan kollektiv wurde im Sommer 2014 von Florian Kläger, Lisa Sperling, Tobias Adam und Markus Milcke als interdisziplinäres Kollektiv gegründet. Projekte sollen in unterschiedlichen Konstellationen und ohne vorbestimmte Rollenverteilung entstehen. Alles ist hierarchiefrei, formbar und offen.
Bisher entstanden so die Filme, “Sag mir Mnemosyne” von Lisa Sperling (“Carte Blanche”-Award - Duisburger Filmwoche 2015) und “a story of Sahel Sounds” (Lobende Erwähnung - 50. Hofer Filmtage), die beide eine internationale Festivalauswertung hatten.

Florian Kläger
Editor / Regisseur / Ton- und Kameramann

Florian Kläger studierte Filmschnitt in Ludwigsburg und Paris, sowie Regie in Sarajevo an Béla Tarrs film.factory. Er arbeitet seit Jahren im Kollektiv und war als Editor, Regisseur, Ton- und Kameramann an diversen Dokumentar-, Spiel-, und Experimentalfilmen beteiligt, die auf zahlreichen Film- und Musikfestivals weltweit gezeigt wurden. Florian Kläger ist einer der Gründer des neopan kollektivs und lebt zurzeit in Wien.

Strippenzieherei

Die Strippenzieherei hat sich fließend aus mittlerweile über 20 Menschen zusammengefunden, die produktiv miteinander arbeiten können, aber nicht müssen. Sie ist ein unverbindliches Kollektiv aus den Bereichen Musik+Bild, -Produktion, -Komposition sowie audiovisuelle Kunst und Technik.
Wir greifen aufeinander zu, leiten aneinander weiter und setzen eigene und andere Ideen oder Aufträge um. Die Strippenzieherei ist eine Interessengemeinschaft für Projekte zwischen Individualität, Kunst und Einkommen.

Klaus Betzl
Kameramann / Filmemacher

Klaus Betzl studierte 2001 –2007 Kamera an der Fachhochschule Dortmund. Es entstehen eigene Projekte und Zusammenarbeiten mit Studenten anderer Filmschulen an Spiel-und Dokumentarfilmen. 2007 Abschluss mit dem Dokumentarfilm „Grüne Türen in Hetzeldorf“ (Kamera, Regie). Es folgen Lehraufträge für Bildgestaltung / Film an der Kunsthochschule für Medien Köln (2011) und der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (2013). Klaus Betzl lebt im Ruhrgebiet und arbeitet als freiberuflicher Kameramann und Filmemacher.

Katharina Blanken
Konzepterin / Produzentin für Visual Music und audiovisuelle Produktionen / Sopranistin / Tonmeisterin

Katharina Blanken absolvierte ihr Studium in audiovisueller Kunst und klassischem Gesang am Institut fuer Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und hat ein Examen in Gesundheits-und Krankenpflege. Sie lebt und arbeitet seit 2009 in Düsseldorf und ist ausgezeichnete Kunst-Stipendiatin an der Cité Internationale des Arts Paris, vergeben durch das Land NRW.
Ihr Visual Music Film „Kammermusik“ gewann das Sydney Architecture Festival als Best International Film, das Tehran International Silent Film Festival als Best Experimental Film das mexikanische CINETECTON! Festival Internacional de Cine y Arquitectura als Best Experimental Film.
Sie beschäftigt sich mit der Gleichwertigkeit von Ton und Bild und wandelt Musik/Klang in Visuelles und räumlich/situativ Erfahrbares um -oder umgekehrt. Dieser Umgang kann seinen Ursprung auf beiden Seiten nehmen und ist ein Kreislauf, der in beide Richtungen funktioniert: Von Ton nach Bild. Von Bild nach Ton.

_Wendländische Filmkooperative

Die Wendländische Filmkooperative produziert dokumentarische Filme und besteht seit 1975. Sie wurde von Niels Bolbrinker, Bernd Westphal, Thomas Wittenburg und Roswitha Ziegler gegründet. In späteren Jahren kamen Gerhard Ziegler, Jochen Foelster und Rebecca Harms dazu. Seit 2016 ist Rosa Hannah Ziegler jüngstes Mitglied.
Den Filmemacher*innen der Wendländischen Filmkooperative ist es ein Anliegen, auf gesellschaftliche Schieflagen und Missstände zu reagieren.
So dokumentiert die Wendländische Filmkooperative seit 30 Jahren den Kampf der Anti- AKW Bewegung in bisher 6 langen Filmen. Der 7. und letzte Gorleben Film wird grade gedreht.
Parallel entstanden viele andere Arbeiten, u.a. auch Filmessais zu den Themen Mütter, Liebe, Weltraumeroberung, Geld, Männlichkeit, Tod. Klassische Dokumentarfilme und Reportagen wurden zu Themen wie Landfrauen, Gefängnis, Krankenhaus, Psychiatrie, Schafszucht, Gewerkschaftsarbeit, die Band Höastuatz , Bauern im Harz usw. hergestellt - meist als Auftragsarbeiten für das Fernsehen oder mit Mitteln kultureller Filmförderung.
Die Filme liefen auf vielen Festivals weltweit und erhielten u.a. den Preis der deutschen Filmkritik, Bundesfilmpreis, Nominierung zum Grimme-Preis, Kunstpreis Niedersachsen.

Roswitha Ziegler
Filmemacherin / Kamerafrau

Roswitha Ziegler ist ursprünglich Buchhändlerin. Sie studierte an der Werkkunstschule Mannheim und Dokumentarfilm an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seit 1976 machte sie zahlreiche Filme, u.a. „Wilde(r)mann“ (2010) und „Noch hier schon da“ (2014). Außerdem wirkt sie als Kamerafrau an anderen Filmen mit.

Rosa Hannah Ziegler
Filmemacherin

Sie studierte Regie an der Kunsthochschule für audiovisuelle Medien in Köln. Mit ihrem Dokumentarfilm „Cigaretta mon Amour – Portrait meines Vaters“ (2006) gewann sie den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold. Darauf folgten ihre mehrfach preisgekrönten Kurzfilme „Escape“ (2011) und „A Girl’s Day“ (2014), die auf zahlreichen internationalen Festival gezeigt wurden. „A Girl ́s Day“ produzierte sie für 16xDeutschland - Niedersachsen. Für die 3sat Sendereihe „Ab 18“ realisierte sie 2017 den Film „Du warst mein Leben“, eine Fortsetzung von „A Girl´s Day“, ausgezeichnet mit dem Grimme-Preis 2018. „Familienleben“, ihr erster langer Dokumentarfilm, hatte auf der Berlinale 2018 in der Sektion Panorama Premiere.

filmkooplogo

Die filmkoop wien ist ein Zusammenschluss von FilmemacherInnen, die sich dem Erhalt der analogen Arbeitsweise mit Film verschrieben haben. 2008 von Alumni der Schule für unabhängigen Film gegründet, hat sie dringend benötigten (Arbeits-) Platz für die in Wien stark vertretene Analogfilm-Szene geschaffen und damit Wege geöffnet, der viele Filme ihrer Mitglieder in nationale wie internationale Kinos brachte. Der Verein bietet einführende Weiterbildungen für Außenstehende an aber auch spezifische, tiefer gehende Workshops für Mitglieder. International vernetzt ist die filmkoop wien über das Netzwerk Filmlabs.org.

Christian Kurz
bildender Künstler / Filmemacher / Filmarchivar

Christian Kurz studierte 2007-2009 an der Schule für unabhängigen Film Wien, sowie 2009-2016 Fotografie an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2008 ist er Gründungsmitglied der filmkoop wien. Seit 2016 ist er für die technischen Belange des Archivs der Filmakademie Wien zuständig.

filmArche logo horiz black 4k

Die filmArche (gegründet 2003) ist die größte selbstorganisierte Filmschule Europas. Hier werden die Studierenden in Eigeninitiative und Teilzeit in den Bereichen Montage, Produktion, Kamera, Drehbuch, Regie und Dokuregie ausgebildet. Jede Klasse organisiert ihren Unterricht selbst. Alle Studierenden arbeiten außerdem daran mit, das Alltagsgeschäft der filmArche zu bestreiten.

Constanze Wolpers
Caspar Schleicher
Studierende der filmArche

Constanze Wolpers und Caspar Schleicher studieren seit 2014 Dokumentarfilmregie an der filmArche. Constanze Wolpers ist seit 2018 auch Teilnehmerin des Werkleitz PMMC Lab für dokumentarische Praxis im Netz.
Caspar Schleicher arbeitet freiberuflich als Kulturmanager und Video Content Creator.

_Revolver, im Kollektiv herausgegebene Zeitschrift für Film

Die Zeitschrift „Revolver" wurde 1998 von Benjamin Heisenberg, Christoph Hochhäusler und Sebastian Kutzli (inzwischen ausgeschieden) in München als Forum für die an der HFF vermisste Auseinandersetzung mit Filmtheorie gegründet. Grundidee war: Man muss nicht Papas Kino bekämpfen, um selbst Filme zu machen und der Zusammenschluss in kritischer Auseinandersetzung ist immer fruchtbarer als das Schweigen der Einzelkämpfer. Aus „Revolver" hat sich mit den Jahren ein größeres Kollektiv entwickelt, zu dem heute auch Hannes Brühwiler, Zsuzsanna Kiraly, Franz Müller, Marcus Seibert, Nicolas Wackerbarth, Saskia Walker und als assoziierte Mitglieder Istvan Gyöngyösi und Cécile Tollu-Polonowski gehören. Das Kollektiv gibt weiterhin die Zeitschrift „Revolver" heraus mit längeren Interviews und Werkstattgesprächen, organisiert Live-Veranstaltungen mit Filmemachern, gibt eine DVD-Reihe heraus, kuratiert Symposien, betreibt eine Website und greift via Blog und Facebook in filmtheoretische und -politische Debatten ein. Zusammenarbeit bei den jeweiligen Filmprojekten gibt es immer wieder, „Revolver" ist allerdings kein Filmproduktionskollektiv.

Saskia Walker
Filmemacherin / Kuratorin / Übersetzerin

Saskia Walker studierte Kunstgeschichte, Französisch und Russisch in Paris, Freiburg, Moskau und Berlin. Es folgte ein Aufbaustudium Film an der Kunsthochschule für Medien in Köln.
Sie ist seit 2008 Mitherausgeberin von Revolver - Zeitschrift für Film. Außerdem ist sie seit 2011 Mitglied des Auswahlgremiums der Berlinale Shorts der Internationalen Filmfestspiele Berlin und seit 2012 Ko-Kuratorin der Veranstaltungsreihe „Hands on Fassbinder“ in Berlin. 2013 gründet sie die Filmproduktion Sprechfilm.

Zu ihren Filmen zählen u.a. „Das Bliesheimer Kreuz - Die frühen Jahre des Komponisten Bernd Alois Zimmermann“ (Dok., 1998), „Soll und Haben. Revision“ (Kurzspielfilm, 2012) und „Sprache: Sex“ (Dok., 2015) zusammen mit Ralf Hechelmann.

Dokomotive Logo

Das DOKOMOTIVE Filmkollektiv ist ein Zusammenschluss von Dokumentarfilmschaffenden in Köln. Es besteht aus verschiedenen Initiativen wie dem Forum, der Filmproduktion oder der Plattform. Das DOKOMOTIVE Forum organisiert regelmäßige Werkstatt-Treffen für Kollektivmitglieder, in denen neue Dokumentarfilme entwickelt und besprochen werden. Die DOKOMOTIVE Filmproduktion ermöglicht den Dokumentarfilmautoren die eigenen Stoffe in unabhängiger Form zu produzieren. Die DOKOMOTIVE Plattform setzt sich für die Auswertung von Dokumentarfilmen ein. Einmal pro Monat wird dort online ein Film präsentiert, der von einem Screening Event sowie Bonusmaterial im Dokomotive-Stil begleitet wird. Die Plattform ist Ausgangspunkt, sowie Kommunikations- und Marketingmittel für unser Wirken, damit unser Ziel Wirklichkeit werden kann: Mehr Aufmerksamkeit für den Dokumentarfilm.

Elí Roland Sachs
freier Dokumentarfilmer, Kameramann und Produzent

Elí Roland Sachs studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln und absolvierte währenddessen mehrere Auslandsaufenthalte in Kuba und Senegal, bis er 2013 sein Diplom mit Spezialisierung auf Dokumentarfilmregie und Kamera abschloss. Zusammen mit seinem Kollegen Markus Lenz rief er 2015 das Kölner Dokumentarfilmkollektiv DOKOMOTIVE ins Leben, welches der Ursprung der DOKOMOTIVE Plattform ist. Zu seinen Filmen zählen „Bruder Jakob“ (2016) und „Atemwege“ (2013).

Markus Lenz
Kameramann / Dokumentarfilmer

Markus Lenz studierte Kultur-und Medienwissenschaften sowie Romanistik in Leipzig und Palermo. Zwischen 2010 und 2014 folgt ein postgraduales Studium der Dokumentarfilmregie und Kamera an der Kunsthochschule für Medien in Köln und an der Facultad de Bellas Artes der Universidad Nacional de Bogota in Kolumbien. 2015 gründet er mit seinem Kollegen Elí Roland Sachs das Kölner Dokumentarfilmkollektiv und die Produktionsfirma DOKOMOTIVE. Im Jahr 2015 wird er mit dem Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler des Landes NRW in der Sparte Film ausgezeichnet. Der Fokus seiner dokumentarischen Arbeit richtet sich auf Lateinamerika, wo er u.a. zwei lange Dokumentarfilme realisiert hat, u.a. „Ruina“ (2014). Seit September 2017 ist er Träger des Gerd-Ruge-Stipendiums zur Recherche an seinem neuen Dokumentarfilm über die Wiedereingliederung von kolumbianischen FARC-Guerilleras in die Gesellschaft.

Moderation

Christiane Büchner
Filmemacherin / Autorin

Christiane Büchner studierte Kunst an der Hochschule der Künste Berlin und Fernsehen / Film an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie arbeitet seit 2000 als freie Autorin und Filmemacherin von Kinodokumentarfilmen und für öffentlich-rechtliche Sender. Ihre Themen findet sie vorwiegend in Mittel- und Osteuropa. Längere Arbeitsaufenthalte in Russland / GUS seit 1988. 2005 erhielt sie das Gerd Ruge Stipendium für den Film „pereSTROIKA – umBAU einer Wohnung“. Seit 2001 ist sie Mitglied der Programmkommission der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Mitglied von LaDOC Filmnetzwerk. Lehrtätigkeit im Bereich Film und anderer Formen zeitbasierter Medien seit 2001. Zuletzt als Gastprofessorin an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Bauhaus Universität Weimar.

Marcus Seibert
freier Drehbuchautor / Schriftsteller / Übersetzer

Marcus Seibert studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in Aachen, Köln und Paris. In den 90ern Autor für verschiedene Kinderfernsehserien u.a. „Käpt'n Blaubär“, „Rudi der Rabe“, „Tiger und Toni“.
Diverse Seriendrehbücher, u.a. 50 Folgen „Lindenstraße“, Drehbücher für „15 Meter“ (Kurzfilm Erkan Gündüz, 2009) „Wir Monster“ (mit Sebastian Ko, 2015), Drehbuch für den experimentellen Dokumentarfilm „Der Tigersprung“ (2017). Theaterstücke und Prosa. Diverse Printveröffentlichungen, u.a. Übersetzungen von Texten von Eric Rohmer, zuletzt Übersetzung von Raymond Depardons FotoFilm-Essay „Irrfahrt“ (Band 19, Texte zum Dokumentarfilm). Mitherausgeber der Filmzeitschrift Revolver.
www.marcus-seibert.de