Materialien zum Thema Filmerbe (Links und Dokumente)

NRW-Filmerbe

1. Homepages zum Thema Filmerbe

Mit der Aktion „Filmerbe in Gefahr“ starteten die Filmhistoriker Jeanpaul Goergen und Klaus Kreimeier zusammen mit dem Filmemacher Helmut Herbst im Nov. 2013 einen Aufruf an alle Kulturschaffenden. Sie machten auf den akuten Notstand in Filmarchiven aufmerksam und wollten politische Entscheidungsträger dazu bewegen, sich für die Digitalisierung des vom Verfall bedrohten filmischen Kulturerbes einzusetzen. Seit dieser Aktion gibt es eine Diskussion um das deutsche Filmerbe; dies ist zugleich die aktuellste Homepage zum Thema. Besonders zu empfehlen sind auch die Seiten zum Fachglossar.

Der Historiker, Autor und Dokumentarfilmer Dirk Alt möchte mit der Homepage „Filmdokumente retten“ nicht nur auf die systematische Vernichtung von originalen Filmmaterialien auf Nitrozellulose aufmerksam machen, sondern auch deren Vernichtung durch das Bundesarchiv stoppen. Dafür stellt er das Material Nitrozellulose vor und fordert die Sicherung bzw. Digitalisierung dieser Filmmaterialien innerhalb des deutschen Filmerbes.

Der von Helmut Herbst und Daniel Kothenschulte entwickelte Internet-Blog Kinematheken.info bietet einen Überblick über Neuigkeiten zu den Themen Archiven, Film und Politik. Auch wenn sie die Initiative „Filmerbe in Gefahr“ unterstützen, stellen sie hier neben der kostspieligen Digitalisierung, die vor allem die Archive favorisieren, weitere Möglichkeiten vor, um das Filmerbe zu erhalten.

Der Deutsche Kulturrat e.V. ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände. In seiner Stellungnahme zum Kulturerbe hebt der Deutsche Kulturrat die Bedeutung von audiovisuellen Aufzeichnungen hervor, da sie die Wahrnehmung des immateriellen Erbes im kulturellen Gedächtnis maßgeblich prägen. Für die Digitalisierung wird eine erweiterte nationale Initiative gefordert, die diese Maßnahme realisiert und die schon bestehende Deutsche Digitale Bibliothek weiterentwickelt.

Die Website des deutschen Kinematheksverbund stellt Aufgaben und Funktionen des Verbundes und deren Mitglieder vor. Primär soll diese als zentrale deutsche Kinemathek fungieren, die Arbeit der verschiedenen Archive koordinieren und zu einem virtuellen nationalen Archiv zusammenfassen. Ein Ergebnis dieser Arbeit zeigt die Internetseite www.filmportal.de, die einen Überblick zum deutschen Film und dem Stand seiner Sicherung und Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit bietet.

Der Blog „memento movie“ wurde 2013 von dem IT-Leiter der Deutschen Kinemathek Jürgen Keiper und Chris Wahl, der als Professor an der Filmuniversität Babelsberg lehrt, gegründet. Sie nutzen diesen Blog, um aktuelle Entwicklungen im Bereich des Filmerbes in Form von Interviews, Essays und in Hinweisen auf Publikationen zu verbreiten.


2. Homepages mit Listen von bereits digitalisierten Filmen:

Die deutsche Kinemathek stellt vier Listen vor, die Digitalisate aus den letzten Jahren von Digibeta an aufwärts bis 4K zeigen. Dazu gehören die Digitalisierungen der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen von 2008–2016, die des Deutschen Filminstitut (DIF) von 2012–2015, der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung von 2009-2016 und der DEFA-Stiftung von 2010-2016.
Nicht enthalten sind die Digitalisate im Bundesarchiv, die zu erfragen oder auf der Website einzusehen sind: zu den Digitalisaten im Bundesarchiv

Bei der FFA sind unter den Förderentscheidungen zur „Digitalisierung des Filmerbes“ Listen von digitalisierten Filmwerken für die Förderjahre 2012 – 2016 zu finden. Sie sind mit der Fördersumme der FFA aufgelistet und im PDF Format herunterzuladen. (2012: 2 Seiten; 2013: 4 Seiten; 2014: 3 Seiten; 2015: 3 Seiten; 2016: 4 Seiten)

Das Filmportal wird von dem deutschen Filminstitut betrieben und stellt ein Gesamtverzeichnis von über 97.000 dokumentierten Filmen dar. Die verifizierte Datenerfassung wird kontinuierlich fortgeführt und bietet neben bio-filmografischen Angaben, Texte, Fotos und bewegte Bilder zu allen deutschen Kinoproduktionen. Insbesondere werden Fördermaßnahmen der Digitalisierung nachgewiesen, die bisher rund 10.000 Filme verzeichnen.

Das Filmportal wird von dem deutschen Filminstitut betrieben und stellt ein Gesamtverzeichnis von 92.311 dokumentierten Filmen dar. Die verifizierte Datenerfassung wird kontinuierlich fortgeführt und bietet neben bio-filmografischen Angaben, Texte, Fotos und Bewegte Bilder zu allen deutschen Kinoproduktionen. Insbesondere werden Fördermaßnahmen der Digitalisierung nachgewiesen, die bisher 575 Filme verzeichnen.

Die mit Landesmitteln aus NRW geförderten Filmsicherungen im Rahmen des Projekts Substanzerhalt NRW ab 2007/2008 - 2017 sind mit Entstehungsjahr, Rechten, Ausgangsformat, Archiv und Jahr der Maßnahme aufgelistet (10 Seiten).

3. Homepages mit regionalen historischen Beständen

Die Filmdatenbank des LWL-Medienzentrums hat bisher über 2.700 Filmdokumente über und aus Westfalen gesichert. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Amateurfilme, aber auch um professionelle Filmaufnahmen, die in dieser Datenbank erfasst und beschrieben sind.

Das Filminstitut Hannover ist eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung der Hochschule Hannover und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filme und filmhistorische Materialien aus dem Raum Niedersachen zu sammeln, zu untersuchen und zu sichern. Das Film- und Videoarchiv beinhaltet mittlerweile mehr als 7.000 Medien.

Köln im Film e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Datenbank mit über 6.500 Filmbeiträgen pflegt, die aus aktuellen und historischen Filme aus und über Köln bestehen. Die zentralen Aufgaben des Vereins sind die Präsentation von Köln-Filmen und deren Sicherung, sowie das Fortführen des Archivs. Auf der Homepages sind diverse Filme ausschnittweise zu sehen.

Die Landesfilmsammlung in Baden-Württemberg wird vom Haus des Dokumentarfilms organisiert und bietet eine langfristige und professionelle Archivierung von kultur- und filmhistorisch wertvollen Filmdokumenten aus diesem Bundesland. Bisher sind über 8.000 Dokumente erfasst und über eine Datenbank erschlossen. Außerdem werden sie durch DVD-Ausgaben wie die „Städtebilder“ zugänglich gemacht. Die Landesfilmsammlung wird über Mittel des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Filmförderung der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH finanziert.

Texte zu den Links: Shaheen Welling